Beim ökumenischen Gottesdienst zum Jahresbeginn in Bad Königshofen, zu dem die Mennonitengemeinde, die evangelisch-lutherische und die römisch-katholische Kirche des Ortes eingeladen hatten, merkte man gleich zu Beginn, dass etwas anders war. Dem Einzug der Ministranten folgte eine bunt gekleidete Gestalt mit roter Nase: Clown Benji. Der Gottesdienst, der unter dem Thema „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ stand, wurde durch die humorvolle Präsenz des Clowns und den Chor „After Eight“ bereichert.
Zunächst spielte eine Kindergruppe die Geschichte vom barmherzigen Samariter, wobei der katholische Diakon und die evangelische Pfarrerin die Rollen der „vorbeigehenden Geistlichen“ übernahmen. Nach einem Lied überraschte der Clown Benji die Kirchenbesucher. Sein Auftritt begann mit dem lebhaften Ruf: „Der Nächste bitte!“ und leitete über zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Nächstenliebe. Zusammen mit sieben spontanen Freiwilligen, darunter der Prediger der Mennonitengemeinde, zeigte er auf kreative Weise, wer unser Nächster sein kann – von protestierenden Bauern, Klimaaktivisten, Menschen aus der LGBTQ+-Community, Ausländern oder auch Christen verschiedener Konfessionen.
Besonders bemerkenswert waren die Reaktionen einiger Gottesdienstbesucher. Eine Frau sagte hinterher: „Eigentlich gehe ich nur einmal im Jahr in die Kirche. Aber das heute mit dem Clown war etwas Besonderes, ich bin extra mit meinen Kindern gekommen“. Ein anderer Besucher meinte: „Man sollte viel öfter in der Kirche lachen können. Der Clown hat mir richtig Spaß gemacht.“
Nach dem Gottesdienst gab es einen Brunch und anschließend eine Mitmach-Show für die ganze Familie, bei der Clown Benji mit einer bunten Mischung aus Tricks und Luftballons begeisterte. Dieser Tag war nicht nur ein Zeichen der ökumenischen Zusammenarbeit, sondern auch ein Fest der Familie und der Gemeinschaft.
Unterstützt wurde das Ereignis vom Deutschen Mennonitischen Missionskomitee, die in ihrem Projekt „Als Gemeinde sichtbar werden“ Besuche von Clown Benji aus Linkenheim-Hochstetten vermitteln. Zu Bad Königshofen hat Benji Wiebe eine besondere Beziehung, er selbst war in der dortigen Mennonitengemeinde getauft worden.